Reges Interesse an Corona-Kinderstudie zum Maskentragen
Eltern aus der Region beteiligten sich und berichten über Nebenwirkungen
Bei Kindern und Jugendlichen häufen sich Narrative über Beschwerden durch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Weltweit existiert bisher kein Register für mögliche Nebenwirkungen von Masken. Deshalb wurde von der Universität Witten/Herdecke unter der Federführung von Prof. Dr. med. David Martin und Dr. med. Silke Schwarz
ein Online-Register aufgebaut, in dem Eltern, Ärzte und Pädagogen ihre Beobachtungen zu den Auswirkungen eintragen konnten. Über 25000 Fragebögen aus ganz Deutschland erreichten das Co-Ki-Team (Corona-Kinderstudien). Auch zahlreiche Eltern aus dem Landkreis Dillingen beteiligten sich an dieser neuartigen Studie.
Erste Ergebnisse, die der neuen Partei „dieBasis“ vorliegen, zeigen auf, dass 68 Prozent der Kinder über das Tragen von Masken klagen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählten Gereiztheit (60 Prozent), Kopfschmerzen (53 Prozent), Konzentrationsschwierigkeiten (50 Prozent) weniger Fröhlichkeit (49 Prozent), Schul-/Kindergartenunlust (44 Prozent), Unwohlsein (42 Prozent), Beeinträchtigungen beim Lernen (38 Prozent) und Benommenheit/Müdigkeit (37 Prozent). Zudem entwickelten 25 Prozent der Kinder neue Ängste.
Johanna Kratzer aus Buttenwiesen, eine Teilnehmerin der Studie, beobachtet mit Sorge die Entwicklung: „Es gibt bis heute keinen Unbedenklichkeitsnachweis, und trotzdem werden unsere Kinder seit Monaten genötigt, stundenlang Masken zu tragen.“ Selbst im Freien während der Schulpausen und im Bus müssten Masken getragen werden. „Grundschüler sind viel zu jung, um selbst zu erkennen, wann sie die Masken abnehmen müssen, um Sauerstoff zu atmen“, stellt die gelernte Erzieherin fest. Für eine gesunde Entwicklung sei die non-verbale Kommunikation von enormer Bedeutung, die durch die Maske verhindert werde. „Unsere Kinder dürfen nicht teilen, sich nicht berühren, nicht kuscheln, nicht singen, keine Botendienste mehr übernehmen. Warum wird bei den Jüngsten, die nachweislich am wenigsten am Infektionsgeschehen beteiligt sind, am härtesten vorgegangen? Wir Eltern wünschen uns so sehr, dass unsere Kinder wieder unbefangen und unbeschwert in der Schule lernen dürfen und das Lachen ihrer Mitschüler und Lehrer endlich wieder sehen können.“
Eltern aus Wertingen, die namentlich nicht genannt werden wollen, berichten ebenfalls von gravierenden Folgen des Maskentragens: „Unsere Kinder leiden unter Alpträumen, in denen sie unter der Maske keine Luft mehr bekommen und zu ersticken drohen. Sie wachen dann schweißgebadet auf.“ Körperliche Anzeichen stellt Familie Milojevic bei ihrem siebenjährigen Sohn, der die erste Klasse der Grundschule Bachhagel besucht, fest: „Seit er Maske tragen muss, kommt er müde und aggressiv nach Hause.“ Er habe Schwierigkeiten, sich anzupassen und seinen Platz in der Klasse zu finden. „So geht es vielen anderen Kindern auch.“
Die Studie ergab, dass die durchschnittliche Tragedauer bei 270 Minuten am Tag liegt.
Kinder, die aus den verschiedensten Gründen Probleme mit der Maske haben, sollten unbedingt ernst genommen werden und nicht sozial ausgegrenzt oder unter Druck gesetzt werden, raten die Leiter des Co-Ki-Teams. Eltern können sich bei Fragen dazu an die Kinder- und Jugendärzte wenden, die im Einzelfall entscheiden, ob eine gesundheitliche Grundlage für ein Maskenattest gegeben ist. Erwachsene müssen für die ihnen anvertrauten Kinder ausreichende Maskenpausen planen, unabhängig davon, ob die Kinder klagen oder nicht.
Bei der Erfassung zu Nebenwirkungen der Mund-Nasenbedeckung bei Kindern handelt es sich laut Co-Ki-Team explizit um eine reine Auflistung von Nebenwirkungen. Ähnliches gibt es vom Paul-Ehrlich-Institut zur Erfassung von unerwünschten Arzneimittel- und Impfstoffwirkungen (https://nebenwirkungen.bund.de). Es ist ein Meldesystem für diejenigen, die Beschwerden angeben möchten – obwohl auch gemeldet werden kann, dass keine Beschwerden bestehen.
Zusätzliche Untersuchungen sollen stattfinden, um in absehbarer Zeit weitere belastbarere Daten zur gesundheitlichen Situation von Kindern in Deutschland im Hinblick auf das Maskentragen vorlegen zu können. „Wir erforschen die aktuelle Situation neutral und werden die Ergebnisse veröffentlichen. Wir sind keine Maskengegner und gehören keiner politischen Richtung an“, betont das Co-Ki-Team.
Aufgrund der anhaltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie und insbesondere der weitreichenden Verpflichtung des Tragens von Masken bei Kindern und Jugendlichen im Schulunterricht über längere Zeit, bestehe dringender Forschungsbedarf! Das Zwischenergebnis der Studie wird im April in der Monatszeitschrift „Kinderheilkunde“ veröffentlicht.
Armin Keiß aus Zöschingen begrüßt die Kinderstudie. Er hatte im vergangenen Herbst eine Petition initiiert, die eine Maskenfreiheit für Grundschüler im Landkreis Dillingen während des Unterrichts einfordert. Über 550 Eltern haben unterschrieben. Die Petition wurde Landrat Leo Schrell und Landtagsabgeordneten Georg Winter übergeben. Armin Keiß: „Ich möchte alle Eltern ermutigen, weiter für unsere Kinder zu kämpfen.“ Die Kinderstudie gebe Hoffnung.
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